Edgar Cayce
Edgar Cayce (1877-1945) gilt als einer der bedeutendsten Propheten des 20. Jahrhunderts. Das US-amerikanisches Medium gab detaillierte Antworten auf allerlei Fragen zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und sparte dabei keinen Lebensbereich aus. Besonders bekannt wurde er durch seine Durchsagen für Kranke, die durch ihn wieder genesen konnten, und durch seine Prophezeiungen über das Weltgeschehen. Weil er sich dazu meistens liegend in Trance versetzte, wurde er auch der „schlafende Prophet“ genannt.
Cayce hatte nach eigenen Angaben schon als Kind Visionen und sogar Begegnungen mit Verstorbenen. Aber auch andere Besonderheiten wurden ihm nachgesagt, wie z.B. dass er den Inhalt von Büchern wiedergeben konnte, die er nicht gelesen hatte, sondern lediglich unter sein Kopfkissen gelegt hatte.
Es sprach sich herum, dass er eines Tages erkrankte und in einer Vision seine Krankheit selbst diagnostizierte und auch das passende Heilverfahren sah, das ihn tatsächlich heilen konnte. Darauf wandten sich immer mehr Menschen an ihn, die an Krankheiten litten, um sich einen Rat zu holen.
Bemerkenswert war dabei nicht nur, dass sowohl seine Diagnosen oftmals richtig als auch seine vorgeschlagenen Therapien häufig erfolgreich waren, sondern vor allem dass er zum Teil medizinische Verfahren in seinen Visionen sah, die erst viele Jahre später in der Medizin entwickelt und angewandt wurden. Dabei besaß Cayce weder eine überdurchschnittliche Bildung noch eine medizinische Ausbildung.
Nach eigenen Angaben konnte Cayce sich nach einer Sitzung nicht mehr an das erinnern, was er während der Trance sagte. Diesen Umstand nutzten einige Klienten aus, um ihn nach Pferderennen und Börsenkursen zu fragen und wurden auf diese Weise zum Teil sogar reich. Zeitgleich begann Cayce unter einer unerklärlichen Migräne zu leiden. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich immer weiter und enttäuscht von der Profitgier seiner Klienten beschloss er seine Tätigkeit als Medium einzustellen. Als einer seine Söhne jedoch durch einen Unfall drohte sein Augenlicht zu verlieren, begab er sich wieder in Trance und fand ein Heilverfahren, das die Sehfähigkeit seines Kindes rettete. Er beschloss darauf hin wieder als Medium zu arbeiten, diesmal allerdings assistierte ihm seine Frau, indem sie Fragen, die nur der persönlichen Bereicherung dienten, unterband.
Cayce gab zunehmend Auskunft über kollektive Geschehnisse. So sah er bereits 1925 die Weltwirtschaftskrise, die vier Jahre später kommen sollte. Auch den wirtschaftlichen Aufschwung, der ab 1933 einsetzte, nahm er in seinen Sitzungen vorweg. Und 1935 sagte er voraus, dass ein Bündnis zwischen Deutschland, Österreich und Japan die Welt in Flammen aufgehen lassen würde, was zum damaligen Zeitpunkt noch völlig undenkbar war. Bemerkenswert sind auch seine Aussagen über Vergangenes. So sagte er, dass unter einem der Füße der Sphinx eine Kammer zu finden sei, was Archäologen erst Jahre später bestätigen konnten. Er sah auch in seinen Visionen, dass der Nil einst in den Atlantik floss, wofür es erst seit den 80er Jahren Hinweise gibt durch Satellitenaufnahmen.
Cayce behauptete über seine seherischen Fähigkeiten, dass jeder Mensch darüber verfüge. Um sie zu entfalten bedarf es den Willen, seinen Mitmenschen selbstlos dienen zu wollen.